Thatcherismus Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Thatcherismus für Deutschland.
Thatcherismus, auch bekannt als Thatcherism oder der Thatcherite-Konservatismus, bezieht sich auf die politische Ideologie und die wirtschaftlichen Prinzipien, die während der Amtszeit von Margaret Thatcher als Premierministerin des Vereinigten Königreichs von 1979 bis 1990 vorherrschten.
Diese Ära wird oft als eine der markantesten Phasen in der Wirtschaftsgeschichte des Vereinigten Königreichs angesehen. Der Thatcherismus basiert auf einer Kombination aus wirtschaftlichem Liberalismus, monetaristischer Geldpolitik und einer betonten Minderung der Rolle des Staates in der Wirtschaft. Eine der Hauptkomponenten dieser Ideologie war die Förderung des freien Marktes und die Betonung der individuellen Freiheit und Verantwortung. Die Regierung Thatcher verfolgte eine Politik der Privatisierung, bei der staatliche Unternehmen und Dienstleistungen in private Hände überführt wurden. Dies beinhaltete den Verkauf von Unternehmen wie British Telecom, British Gas und British Airways. Ein weiteres Hauptziel des Thatcherismus war die Reduzierung der Inflation und die Stabilisierung der Wirtschaft durch eine straffe Geldpolitik. Dieser Ansatz wurde durch den Einfluss des renommierten Ökonomen Milton Friedman und seiner monetaristischen Theorien geprägt, die die Kontrolle der Geldmenge betonten. In Bezug auf die Finanzmärkte hatte der Thatcherismus erhebliche Auswirkungen. Die Regierung Thatcher liberalisierte die Finanzmärkte, indem sie Restriktionen und Regulierungen verringerte. Dies führte zu einem Anstieg des internationalen Handels, der Schaffung neuer Finanzinstrumente und einer verstärkten Konkurrenz innerhalb des Finanzsektors. Die Deregulierung des Bankensektors hatte auch weitreichende Auswirkungen, insbesondere auf den Londoner Finanzmarkt, der zu einem der bedeutendsten globalen Finanzzentren wurde. Als eine ideologische Bewegung hatte der Thatcherismus sowohl Befürworter als auch Kritiker. Befürworter argumentieren, dass diese politischen und wirtschaftlichen Prinzipien das Vereinigte Königreich zu einem wirtschaftlichen Aufschwung und zu mehr Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt geführt haben. Kritiker dagegen behaupten, dass der Thatcherismus die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößerte und zu sozialer Ungleichheit führte. In der heutigen Finanzwelt prägt der Thatcherismus weiterhin das wirtschaftliche Denken und hat in gewissem Maße Einfluss auf andere Länder und ihre politischen Strategien. Das Erbe des Thatcherismus wird oft in politischen Debatten und wirtschaftlichen Analysen erwähnt. Es bleibt jedoch umstritten, inwieweit dieser Ansatz als Modell für andere Länder erfolgreich sein kann. Insgesamt ist Thatcherismus eine einflussreiche politische Ideologie und ein wirtschaftlicher Ansatz, der das moderne Verständnis von Wirtschaft und Finanzen geprägt hat. Durch seine Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die wirtschaftliche Politik hat er die Entwicklung und den Wandel des Kapitalmarkts maßgeblich beeinflusst.Asset Allocation
Die Vermögensallokation ist eine Strategie zur Aufteilung von Anlagegeldern in verschiedene Anlageinstrumente. Dies beinhaltet sowohl die Auswahl von Assetklassen als auch die Bestimmung des Anteils eines Vermögens an jeder Klasse....
Marketing Assessment
Marketing Assessment beschreibt die umfassende Evaluierung der Marketingstrategien und -aktivitäten eines Unternehmens, um deren Effektivität und Effizienz zu beurteilen. Es beinhaltet die Analyse und Bewertung der verschiedenen Marketingkanäle, -botschaften und...
Pareto-Prinzip
Das Pareto-Prinzip, auch bekannt als das 80/20-Prinzip, ist ein Konzept aus der Wirtschaft und dem Management, das besagt, dass in vielen Situationen etwa 80% der Ergebnisse durch lediglich 20% der...
Pfändungsschutz
Pfändungsschutz (oder auch Pfändungsfreigrenzen) ist ein rechtlicher Schutzmechanismus, der im deutschen Kontext Anwendung findet, um Schuldner vor übermäßigen Beschlagnahmungen und dem Verlust ihres Existenzminimums zu schützen. Im Wesentlichen handelt es...
Verdachtskündigung
Verdachtskündigung - Definition im Zusammenhang mit Kapitalmärkten Die Verdachtskündigung (auch bekannt als außerordentliche Verdachtskündigung) bezieht sich auf eine spezifische Handlung eines Arbeitgebers, der das Arbeitsverhältnis mit einem Arbeitnehmer sofort und ohne...
Electronic Program Guide (EPG)
Electronic Program Guide (EPG) - Elektronischer Programmführer Der elektronische Programmführer (eng. Electronic Program Guide, EPG) ist eine innovative und essentielle Funktion in modernen digitalen Fernseh- und Mediengeräten. Er wird verwendet, um...
Fachpromotoren
Beschreibung des Begriffs "Fachpromotoren": Fachpromotoren stellen eine besonders wichtige und einflussreiche Gruppe in den Kapitalmärkten dar. Diese hochqualifizierten Experten spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung und Verbreitung von Fachwissen in...
Dynamik der Betriebsformen im Handel
Die Dynamik der Betriebsformen im Handel beschreibt die Entwicklung und Veränderung der verschiedenen Handelsformen im Laufe der Zeit. Dieser Begriff bezieht sich auf den Wandel in der Art und Weise,...
Deutscher Ethikrat
Der Deutscher Ethikrat, auch bekannt als der Deutsche Ethikrat, ist ein beratendes Gremium, das in Deutschland eine bedeutende Rolle in ethischen Fragestellungen und Debatten spielt. Der Ethikrat besteht aus 26...
neutrale Aufwendungen
Definition: "Neutrale Aufwendungen" is a German term commonly used in the field of finance and accounting, specifically within the context of capital markets. The term refers to expenses that do...