Offene Baustellen mit Microsoft verzögern OpenAI-Restrukturierung

29.8.2025, 16:22

Offene Streitpunkte mit Microsoft verzögern OpenAI-Restrukturierung, SoftBank droht Milliarden zurückzuhalten, dennoch bleibt Investorennachfrage außergewöhnlich hoch.

Eulerpool News 29. Aug. 2025, 16:22

OpenAI droht mit seiner geplanten Umstrukturierung ins kommende Jahr zu rutschen. Der KI-Spezialist, zuletzt mit 300 Mrd. Dollar bewertet, verhandelt mit Großinvestor Microsoft über zentrale Vertragsfragen, die über Milliardeninvestments und eine mögliche Börsennotierung entscheiden.

Kernpunkt der Gespräche ist Microsofts exklusiver Zugang zur OpenAI-Technologie über Azure. OpenAI drängt darauf, zusätzliche Partnerschaften mit Google und Amazon Web Services zu ermöglichen, um die API-Erlöse auszubauen. Diese machen derzeit etwa ein Viertel des jährlich wiederkehrenden Umsatzes von 12 Mrd. Dollar aus. Ein Kompromiss könnte darin bestehen, nur bestimmte Regierungsaufträge außerhalb von Azure abzuwickeln.

Heikel bleibt auch die Frage des geistigen Eigentums. Microsoft will umfassenden Einblick in die künftige Modell-Entwicklung, während OpenAI den Zugriff begrenzen möchte. Besonders umstritten ist die sogenannte AGI-Klausel: Sie räumt OpenAI das Recht ein, Microsofts IP-Zugang einzuschränken, sobald „artificial general intelligence“ erreicht wird. Konzernchef Satya Nadella strebt deren Streichung an, doch OpenAI sieht sie als zentrales Druckmittel.

Für Microsoft steht ein Anteil von 30 bis 35 Prozent an OpenAI im Raum, abhängig vom Ausgang der Verhandlungen. Bislang hat der Konzern über 13 Mrd. Dollar investiert. Kommt es bis Jahresende zu keiner Einigung, könnte SoftBank seine zugesagten 10 Mrd. Dollar zurückhalten.

Parallel laufen Gespräche mit anderen Anteilseignern sowie den Generalstaatsanwälten in Kalifornien und Delaware, die die geplante Umwandlung in eine Aktiengesellschaft begleiten müssen. Trotz offener Fragen ist die Nachfrage nach Anteilen hoch: Ein Sekundärverkauf könnte OpenAI mit 500 Mrd. Dollar bewerten, weit über den 300 Mrd. Dollar der letzten Finanzierungsrunde.

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