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US-Justiz stellt OpenAI-Pläne zur Umstrukturierung infrage

Todesfälle durch Chatbots gefährden OpenAIs Umstrukturierung, da kalifornische und delawarische Justiz strengere Sicherheitsnachweise vor einer IPO verlangen.

Eulerpool News 9. Sept. 2025, 12:12

OpenAI steht nach mehreren Todesfällen im Zusammenhang mit Chatbots unter massivem Druck der Justizbehörden in Kalifornien und Delaware. Die Generalstaatsanwälte Rob Bonta und Kathy Jennings warnten in einem Schreiben an Aufsichtsratschef Bret Taylor vor „ernsten Bedenken“ hinsichtlich der Sicherheit und signalisierten, die geplante Umstrukturierung des Unternehmens blockieren zu können.

Besonders der Suizid eines 16-jährigen Kaliforniers sowie ein Mord-Suizid in Connecticut nach längeren Interaktionen mit ChatGPT hätten „das Vertrauen der amerikanischen Öffentlichkeit in das Unternehmen erschüttert“, heißt es in dem Brief. „Welche Schutzmechanismen auch immer vorgesehen waren – sie haben nicht funktioniert.“

Die Intervention erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem OpenAI versucht, seine komplexe Struktur neu zu ordnen. Nach dem Verzicht auf eine vollständige Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft strebt das Unternehmen an, lediglich eine Tochtergesellschaft in eine Equity-Holding umzuwandeln. Dies soll Investoren Zugang zu klassischem Eigenkapital verschaffen, während die gemeinnützige Dachgesellschaft die Kontrolle behält. Ob dieses Modell eine Chance hat, hängt nun wesentlich von den Entscheidungen der Staatsanwälte ab.

OpenAI, gegründet 2015 als Non-Profit, hat sich in weniger als zehn Jahren zu einem kommerziellen Schwergewicht entwickelt. Die Nutzerzahl von ChatGPT liegt inzwischen bei 700 Mio. regelmäßig aktiven Anwendern. Gleichzeitig sammelt das Unternehmen frisches Kapital in Höhe von 40 Mrd. US-Dollar ein, um gegen Konkurrenten wie Anthropic, Meta, Google und Elon Musks xAI zu bestehen.

Doch mit dem rasanten Wachstum steigt der Druck. Im Fall des 16-jährigen Adam Raine, der im April nach intensiven Gesprächen mit ChatGPT starb, läuft bereits eine Klage seiner Familie gegen OpenAI. Als Reaktion kündigte das Unternehmen jüngst die Einführung von elterlichen Kontrollfunktionen an.

Die Staatsanwälte betonten in ihrem Schreiben, dass „Sicherheit nicht verhandelbar ist – insbesondere, wenn es um Kinder geht“. Ohne nachweisbare Verbesserungen könnte OpenAIs geplante Kapitalmarktöffnung ins Stocken geraten.

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