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Geldwäschegesetz (GwG) Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Geldwäschegesetz (GwG) für Deutschland.

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Geldwäschegesetz (GwG)

Das Geldwäschegesetz (GwG) ist ein bedeutendes deutsches Gesetz, das entworfen wurde, um die Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu bekämpfen.

Es wurde erstmals im Jahr 1992 verabschiedet und in den darauffolgenden Jahren mehrmals überarbeitet, um den aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen in der Finanzwelt gerecht zu werden. Das GwG legt umfassende Verpflichtungen für Finanzinstitute und andere als Verpflichtete bezeichnete Unternehmen fest, um sicherzustellen, dass sie Maßnahmen zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ergreifen. Es definiert unter anderem die rechtlichen Rahmenbedingungen für Kundenidentifikation, Risikobewertung, Verdachtsmeldung, interne Kontrollsysteme, Kontrollinstanzen und Sanktionen. Die primäre Zielsetzung des GwG ist es, sicherzustellen, dass das deutsche Finanzsystem frei von illegalen Aktivitäten bleibt und keine Gelder aus kriminellen Handlungen in den Wirtschaftskreislauf gelangen. Dies wird durch die Einführung von Sorgfaltspflichten und Maßnahmen zur Identifizierung von Kunden erreicht. Diese umfassen beispielsweise die Überprüfung der Identität und Anschrift des Kunden, das Sammeln von Informationen über den Zweck und die Art der geplanten Geschäftsbeziehung sowie die Überwachung der Transaktionen. Das Geldwäschegesetz gilt für eine Vielzahl von Finanzdienstleistern, einschließlich Banken, Wertpapierfirmen, Versicherungen, Kreditinstitute, Geldtransferdienste und Krypto-Unternehmen. Diese Unternehmen sind verpflichtet, ein compliance-orientiertes System zu implementieren, das alle Anforderungen des GwG erfüllt. Sie müssen ihre Mitarbeiter schulen und interne Kontrollsysteme einrichten, um sicherzustellen, dass Verdachtsfälle gemeldet und angemessene Maßnahmen ergriffen werden. Nichtbeachtung des Geldwäschegesetzes kann schwerwiegende rechtliche und finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen. Die zuständigen Aufsichtsbehörden, insbesondere die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), sind befugt, Bußgelder zu verhängen oder sogar die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens einzustellen, wenn Verstöße gegen das Gesetz festgestellt werden. Insgesamt hat sich das Geldwäschegesetz als wesentlicher Bestandteil des deutschen Rechtsrahmens etabliert, um die Integrität des Finanzsystems zu gewährleisten und potenzielle Missbräuche zu bekämpfen. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Stärkung der Sicherheit und Stabilität der deutschen Kapitalmärkte und trägt dazu bei, dass das Vertrauen der Anleger erhalten bleibt. Durch die strikte Einhaltung des GwG tragen Finanzinstitute und andere Verpflichtete aktiv zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bei.
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