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feindliche Übernahme Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff feindliche Übernahme für Deutschland.

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feindliche Übernahme

Eine "feindliche Übernahme" bezieht sich auf den Akt eines Unternehmens, das versucht, die Kontrolle über ein anderes Unternehmen auf feindselige Weise zu erlangen, ohne die Zustimmung oder Unterstützung des Vorstands oder der Aktionäre des Ziels.

In der Regel geschieht dies durch den Kauf einer signifikanten Anzahl von Aktien auf dem offenen Markt, um genügend Stimmrechte zu erlangen, um eine Änderung in der Unternehmensführung herbeizuführen. Eine feindliche Übernahme ist oft das Ergebnis von unterschiedlichen Zielen und Interessen zwischen dem Management des Ziels und einem aggressiven Käufer. Der Käufer glaubt möglicherweise, dass das Ziel unterbewertet ist und er eine bessere Führung und finanzielle Performance erreichen kann. Auf der anderen Seite besteht das Management des Ziels darauf, dass es die besten Interessen der Aktionäre und des Unternehmens als Ganzes wahrt und dass die Übernahme das Potenzial hat, negative Auswirkungen auf die Mitarbeiter und das Geschäft zu haben. Es gibt verschiedene Taktiken und Strategien, die bei feindlichen Übernahmen eingesetzt werden können. Dies umfasst den Versuch, die Aktionäre des Ziels zu überzeugen, ihre Aktien anzubieten, indem ein attraktives Übernahmeangebot unterbreitet wird, das oft einen signifikanten Aufschlag auf den aktuellen Marktpreis beinhaltet. Darüber hinaus können Käufer auch versuchen, Unterstützung von einflussreichen Aktionären oder anderen Parteien zu gewinnen, um den Druck auf die Unternehmensführung des Ziels zu erhöhen. Im Falle einer feindlichen Übernahme kann es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen dem Käufer und dem Zielunternehmen kommen, da dieses versucht, seine Unabhängigkeit zu verteidigen. Das Management kann eine Vielzahl von Abwehrmaßnahmen ergreifen, um die Übernahme zu torpedieren, wie z.B. die Implementierung von Gift Pillen, die es erlauben, zusätzliche Aktien auszugeben und somit den Anteil des Käufers zu verwässern. Gerichtliche Auseinandersetzungen können ebenfalls entstehen, wenn das Ziel versucht, den Übernahmeversuch zu blockieren. In Deutschland sind feindliche Übernahmen rechtlich durch das Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG) reguliert. Gemäß dem WpÜG sind die Käufer verpflichtet, ein öffentliches Übernahmeangebot abzugeben, das bestimmten Anforderungen entspricht. Dies umfasst den Preis, den die Aktionäre erhalten, den Zeitplan für das Angebot und andere relevante Details. Insgesamt sind feindliche Übernahmen ein komplexes und dynamisches Phänomen in den Kapitalmärkten, das zur Schaffung von Wert und Veränderung in Unternehmen führen kann. Es ist wichtig für Anleger und Marktteilnehmer, die verschiedenen Aspekte und Implikationen von feindlichen Übernahmen zu verstehen, um gut informierte Entscheidungen treffen zu können.
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